Neulich auf einer B2B-Marketingkonferenz: Neben mir sitzt die Leiterin Unternehmenskommunikation eines Maschinenbau-Unternehmens. Wir kommen ins Gespräch.
Auf meine Frage, was gerade ihr größte Herausforderung sei, antwortet sie: “Eigentlich würde ich gern viel mehr machen, gerade im digitalen Bereich in unseren internationalen Märkten, aber wir haben dafür zu wenig Ressourcen.
Und bei der Komplexität an Themen, Kanälen und Möglichkeiten dringe ich bei der Geschäftsführung nicht richtig durch, um Budgets dafür zu bekommen. Marketing hat es da einfacher.“
Bevor wir weitersprechen konnten, startete der nächste Vortrag. Es ging um Marketingautomation und die Optimierung der Customer Journey auf Basis datenbasierter Personas. Zweistelliger Zuwachs bei den Öffnungsraten.
Ein echter Erfolgscase. Toller Vortrag. Applaus.
Beim Thema Messbarkeit in der Kommunikation zählt nach wie vor Masse vor Klasse
Einige Tage später lese ich eine aktuelle Umfrage, welche Daten Kommunikationsprofis in Deutschland regelmäßig messen.
Hier die Top 4: Anzahl der Veröffentlichungen, Reichweite, Interaktion, Engagement.
Auf Platz 5: Medienäquivalenzwert.
War das vor 20 Jahren schon so? Ja, bis auf Interaktion und Engagement. Spiegeln diese Kennzahlen den Beitrag wider, den Kommunikation für Unternehmen leistet?
Nein.
Während Marketing schon länger auf digitale Technologien sowohl bei der Umsetzung als auch bei der Erfolgsmessung setzt, beschränkt sich Kommunikation bis dato auf den Einsatz digitaler Technologien, z.B. bei der Social Media Kommunikation.
Die Erfolgsmessung dagegen verharrt auf dem Stand des letzten Jahrhunderts.
Die Tools für eine zeitgemäße Erfolgsmessung sind längst da
Welche Erfolgsmetriken in der Kommunikation sind zeitgemäßer?
Wie wäre es mit Reputation, Markenwert, Aktivierungsrate oder Share-of-Voice zu Fokusthemen?
Laut European Communications Monitor 2022 gehören der Aufbau und Erhalt von Vertrauen bei unterschiedlichen Stakeholdern sowie die Verknüpfung von Geschäftsstrategie und Kommunikation zu den wichtigsten Aufgaben im Kommunikationsmanagement.
Erst wenn sich die Erfolgsmessung in der PR darauf fokussiert, entsprechend passende Daten zu erheben, wird der Wertbeitrag der Kommunikation auf allen Ebenen sichtbar.
Erst dann bekommen Kommunikationsverantwortliche den Platz am Tisch der Budgetentscheider, den sie verdienen.
Lars A. Rosumek, SVP Group Communications bei E.ON, sagte in einem sehr lesenswerten Beitrag “How to play the game – strategic tools for managing corporate communications”: ”We need to speak the same language as business if we want to participate in major management decisions”.
Ich kann mich dem nur anschließen.
Die Tools für eine zeitgemäße Erfolgsmessung sind längst da. Let’s talk more business and count less clippings.
Was ist Ihre Meinung dazu?
Schreiben Sie mir unter ml@bambooconsulting.de