LinkedIn, Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, TikTok und Co: Die Auswahl an Social Media Kanälen ist groß. Vielen Marketingverantwortlichen stellt sich daher die Frage, welches der richtige Social Media Kanal für ihr B2B-Unternehmen ist.
Im Social Media Marketing geht nicht darum, auf allen Kanälen aktiv zu sein – es geht darum, klar zu sein, welcher Kanal den größten Nutzen für das eigene Business bietet. So können Unternehmen auch mit Social Media Präsenzen auf nur einem oder einigen wenigen Kanälen sehr erfolgreich sein: durch richtige Priorisierung von Maßnahmen und eingesetzten Mitteln und durch ein klare Strategie.
Was ist das Besondere an B2B-Social Media Kommunikation?
Das B2B-Geschäft weist einige Besonderheiten auf: Meist stehen eher komplexe Themen im Mittelpunkt, die sich nicht in ein bis zwei Sätzen erklären lassen. Zudem sind die Geschäftsbeziehungen im B2B-Umfeld eher längerfristig. Entscheidungsprozesse dauern länger und durchlaufen meist mehrere Abteilungen mit unterschiedlichen Interessen. Bei B2B-Unternehmen herrscht ein hoher Druck zu Seriosität, vor allem in der Onlinekommunikation. Die Entwicklung langfristiger, vertrauensvoller Beziehungen ist eine zentrale Herausforderung des B2B Marketings. Dabei gilt auch hier: B2B Kommunikation basiert nicht allein auf Fakten, sondern auch auf Emotionen. Gerade in der Social Media Kommunikation kommt es daher auch auf den richtigen Ton und das richtige Timing an. Dazu kommt: 95% der Geschäftskunden recherchieren im Internet, wenn sie nach Fachinformationen und Geschäftspartnern suchen. Ob in den sozialen Netzwerken, in Fachmedien oder auf Unternehmens-Websites.
Durch regelmäßige, gezielte Social Media Kommunikation können Unternehmen Vertrauen schaffen und so die Kaufentscheidung bereits vor dem ersten persönlichen Kontakt fördern. Zudem können sie User durch Posts und Kampagnen gezielt leiten. Nicht nur, um zu informieren, sondern auch, um zu einer Handlung zu motivieren. Dies kann ein Whitepaper-Download, oder eine direkte Terminvereinbarung sein. So generieren Marketer Aufmerksamkeit, Traffic und Leads und ziehen den User immer tiefer in den Sales-Funnel.
Die Stärken der einzelnen Social Media Kanäle für Ihre B2B Kommunikation
Jedes Netzwerk hat unterschiedliche Funktionen und Vorteile. Auch wenn der Markt inzwischen sehr groß geworden ist, gibt es viele Kanäle, die sich für die Kommunikation von B2B-Unternehmen eignen. Wir stellen sie vor:
Ein Netzwerk, an dem im B2B-Marketing kein Weg mehr vorbeiführt, ist LinkedIn. Das Berufsnetzwerk hat inzwischen über 690 Millionen Nutzer weltweit, über 15 Millionen davon aus dem DACH-Raum. Mehr als jede dritte Fachkraft und 80% aller CEOs sind auf LinkedIn vertreten. Hier erreicht man die Zielgruppe sowohl über organisch ausgespielte Posts als auch über sehr gute Werbeformate. Der Schwerpunkt liegt auf sachlichen, berufsbezogenen Themen. In unserer LinkedIn Reihe (https://bambooconsulting.de/b2b-content-marketing-auf-linkedin/) stellen wir einige Möglichkeiten vor. Oft unterschätzt ist auch die integrierten Plattform SlideShare: Dort können Unternehmen ein eigenes Profil anlegen und Präsentationen, Dokumente, PDFs, Videos und Webinare hochladen.
Expertentipp: LinkedIn und SlideShare sind Suchmaschinen-relevant und auch außerhalb der Plattform über eine Googe-Suche auffindbar. Durch aktive Kommunikation kann man die Sichtbarkeit eines Unternehmens im Internet deutlich steigern.
Quellen: futurebiz.de, linkedin.com
Twitter ist ein Portal zum Verbreiten kurzer Nachrichten in SMS-Länge (280 Zeichen), Bildern und Videos. Der Kurznachrichtendienst hat über 166 Millionen täglich aktive Nutzer und ist ein besonders schnelles Medium, auf dem Nachrichten häufig als erstes erscheinen. Daher ist Twitter besonders in der Kommunikationsbranche sinnvoll. So erreicht man beispielsweise Journalisten sehr gut über Twitter. Im Gegensatz zu den anderen Netzwerken ist Twitter mehr auf aktuelle Information ausgerichtet und die Werbemöglichkeiten sind sehr limitiert.
Expertentipp: Regelmäßige Kommunikation über Twitter kann sehr zeitaufwändig sein. Viele Unternehmen nutzen Twitter daher nur unregelmäßig als zusätzlichen Kanal, vor allem zur Begleitung von Events.
Quelle: futurebiz.de
YouTube
Die Videoplattform YouTube wird monatlich von 77% aller deutschen Internetnutzer besucht. Insgesamt hat die Plattform 1,9 Mrd. angemeldete YouTube Nutzer pro Monat – die Zahl der Besucher ohne Account dürfte weitaus höher liegen. Viele Unternehmen nutzen YouTube klassisch als Ort zum Upload von Videos, um diese auf ihre Website einzubinden. Die Plattform ist aber auch sehr gut zum direkten Austausch mit der Community geeignet: YouTube funktioniert ebenfalls wie ein soziales Netzwerk und durch regelmäßiges Veröffentlichen von Videos lässt sich eine Gemeinschaft aufbauen.
Expertentipp: Ganz aktuell als Alternative zu abgesagten Messen bieten sich YouTube Live Videos an. Vorträge können als Live-Stream geplant und hinterher auf dem Kanal gespeichert werden. So sind sie auch nach der Live-Übertragung für Nutzer sichtbar. Videocontent eignet sich zudem für Online-PR, zum Beispiel bei Presseversänden.
Quelle: futurebiz.de
Das zum Facebook-Konzern gehörende Instagram ist ein Bildernetzwerk, also in erster Linie für visuellen, optisch ansprechenden Content geeignet. Zusätzlich zu den über 1 Mrd. aktiven Nutzern gibt es inzwischen mehr als 25 Millionen Unternehmens-Accounts. Im Gegensatz zu Facebook ist auf Instagram durch die gezielte Verwendung der richtigen Tools noch organisches, also natürliches Wachstum ohne zusätzliches Werbebudget, möglich. Die Zielgruppe ist insgesamt deutlich jünger und technisch affiner als auf Facebook und nutzt aktiv die unterschiedlichen Formate der Plattform. Auch über Werbeanzeigen erreicht man hier die Zielgruppe – die Werbeformate ähneln denen von Facebook stark und man kann Facebook-Werbeanzeigen sogar direkt auf Instagram ausspielen.
Expertentipp: Da Instagram eine visuelle Plattform ist, eignet es sich sehr gut für Unternehmen, die viel Bildmaterial zur Verfügung haben. Mit der eher jungen Zielgruppe ist Instagram auch ideal für die Positionierung eines Unternehmens als Arbeitgebermarke.
Quellen: futurebiz.de, squarelovin.com, allfacebook.de
Xing ist ein Karriere- und Recruiting-Netzwerk für den deutschsprachigen Raum mit über 18 Millionen Mitgliedern, über 15,5 davon aus Deutschland. Der Schwerpunkt liegt auf den eigenen beruflichen Interessen, Recruiting, Networking, Austausch und Event-Hinweisen. Xing ist außerdem sehr gut für Werbekampagnen geeignet. Wie auf den anderen Plattformen kann man auch auf Xing eine Unternehmensseite erstellen, diese bietet jedoch vergleichsweise wenige Möglichkeiten.
Expertentipp: Xing ist ein Must-have für Unternehmen, die im Arbeitsmarkt-Umfeld aktiv sind, sowie für Recruiter.
Quelle: xing.com
Facebook ist nach wie vor das weltweit größte Netzwerk mit 2,6 Milliarden aktiven Nutzern. 68% aller B2B-Unternehmen sind auf Facebook vertreten. Fast jeder hat heutzutage einen Facebook Account, um mit Freunden und Familie im Austausch zu bleiben. Die Useranzahl macht Facebook als Kanal sehr attraktiv. Da sich der Schwerpunkt der Plattform aber mehr und mehr in Richtung des persönlichen Austauschs über Gruppen und direkte Nachrichten verschiebt, ist rein organisches Wachstum einer Unternehmensseite heutzutage so gut wie unmöglich: Es braucht Werbebudget, um im Newsfeed der Zielgruppe angezeigt zu werden.
Außerdem wichtig: Auch, wenn Facebook aktuell das größte Netzwerk ist, so steht es regelmäßig in der Kritik und auch wir sehen das Netzwerk kritisch. Ganz aktuell boykottieren weltweit viele Werbekunden das Netzwerk und verzichten auf Werbeanzeigen, um einen besseren Umgang mit Hass- und Hetzkommentaren auf der Plattform zu erwirken.
Expertentipp: Bei Facebook werden Gruppen immer wichtiger. Für viele Unternehmen sind Gruppen bisher Neuland – wir sehen darin ein interessantes Tool zum Community-Aufbau und aktiven Austausch mit Ihrer Zielgruppe.
Quelle: allfacebook.de
Welcher Social Media Kanal ist der richtige für Ihr B2B-Unternehmen?
Welcher der richtige Social Media Kanal für Ihr B2B-Unternehmen ist und ob auch die Kommunikation auf weiteren Netzwerken relevant für Sie ist, hängt von Ihren unternehmerische Zielen und Ressourcen ab. Wir beraten Sie gern bei der Auswahl des richtigen Kanals und der Strategieentwicklung. Einen umfassenderen Einblick in die einzelnen Kanäle und damit verbundene Möglichkeiten für Ihr Unternehmen geben wir Ihnen gern in unserem Social Media Workshop.
Dieser Beitrag ist Teil unserer Artikelserie für mittelständische B2B-Unternehmen. Auf unserem Blog finden Sie weitere Artikel, wie B2B-Unternehmen Social Media nutzen können, z.B. Warum sich Soziale Medien für B2B-Themen eignen oder Tipps für erfolgreiches B2B Content Marketing auf LinkedIn.